Bilder 2008
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Tramprennen 2008
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Geschichten von der Strasse
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Check the destination on Gmaps: Tramprennen 2012, final destination Lacal Surduc, Romania
After discussing a few destinations for this years race we finally decided to hitchhike to Romania this year. You will probably ask yourself „Again Romania?“ and refer that question to Tramprennen 2010 which led us from Hamburg to the Vama Veche to the Black Sea two years ago. The answer is simple: Yes! because we loved Romania so much that we can’t wait to hitch there again.
Additionally, there are two major changes:
1. Most routes will go through Poland, Slovakia, Czech Republic and partly the Ucraine, countries we haven’t hitched in yet in one of the past 4 races since 2008.
2. The final meeting place is not at the Black Sea, but in the region of Temes at a small lake, more close to Serbia and Hungary.
The race will start on Saturday, the 18th of August and officially ends at the Surduc Lake after 2 weeks, the 1st of September. We’re currently working on the routes and planning to have 6 of them, starting from 5 or 6 different cities this year. The starting points and stages on the way to Romania are not finally determined yet. 6 routes means, we’re probably going to be 72 teams and appx. 150 people taking part in Tramprennen 2012 (1 route = 12 teams = 25 hitchhikers). Crazy shit! It’s a big challenge to get the whole shizzl organized and like every year – an experiment! And we’re looking forward to have again a big time with all of you on the road, keeping this project special and beautiful! :)
At the moment we’re working on a new website, a renewal of the registration and donation tool, a better navigation through the whole page and especially the Live-Section. So hopefully everyone who can’t join the race will be able to follow us online. Stuff like the SMS Liveticker will get addtional options like MMS and Comments, so we can finally send pictures straight from the road to the website and keep friends, family and followers up to date.
We plan to start with registrations in the middle/end of May. As in previous years, teams will be formed out of 2 or three people, at least one of them needs to be male for safety reasons. Please consider this rule if you’re already searching for a hitchmate or plan to attend the race.
We’re also working on a Hitchpackage for everyone with useful and funny stuff again, but for the moment we can’t definitely say something about the inside. Because almost every hitchhiker from last year wanted to have a Hitchpackage we decided to make it obligatory for everyone this year to save time and have less burocratic work. We hope you’ll understand and respect this decision :).
2012 is the 5th year of Tramprennen and as in previous years, we will not just organize the race just for fun, but also to support the drinking water projects of Viva con Agua in cooperation with the Welthungerhilfe. Every participating hitchhiker is asked to find sponsors for their team, who donate 1, 2 or more Cents for each hitchhiked kilometer on the way to Romania. In the past two years we altogether managed to raise more than 25.000 Euro for drinking water projects in Burkina Faso, Rwanda and Guatemala! :)
Let’s go nuts again this year and help to provide clean drinking water for more people on this beautiful planet – through the simple act of hitchhiking!
Check more about Viva con Agua on their website www.vivaconagua.org
We’re looking forward to everything that comes in the next months and weeks, looking forward to hit the road again for two weeks with a bunch of crazy, lovely people, looking forward to share and listen to hundreds of thousands of amazing stories from and beside the road! :)
If you have any questions, concerns, suggestions or simply wanna leave some nice words – we’re happy to hear from you, so get in touch with us! :)
Through the newsletter, facebook and the website we’ll try to keep everyone up to date with informations about what’s going on with Tramprennen 2012! :)
And now let’s dance! :)
TR Crew :)
Any questions or concerns?
Drop us a line to: gro.nennerpmartnull@ofni!
Es ist der 15.Oktober 2011, der erste weltweit organisierte Protest gegen Banken, Lobbyisten, Politiker, Atomkonzerne, Genmais, Arbeitslosigkeit, Bunga-Bunga Parties und Mario Barth. Ein Protest gegen alles sozusagen. Das scheint zu passieren, wenn der Körper gegen seine Organe rebelliert. Alles oder Nichts.
Vigo, Galizien. Am Ende des Protestmarschs eine Kundgebung mit Mikrofonzugang für jedermann. Attac, malestar.org und ein paar Betrunkene haben gesprochen. Dann kommt er. Gezielt und schnell zischt seine Faust in den Himmel, als würde er Gott persönlich die Nase brechen wollen. Zack! Volltreffer! Die Masse schreit und pfeift begeistert Beifall.[singlepic id=2011 w=320 h=240 float=left]
„In dem Land, aus dem ich komme, hätte man mir längst die Kehle durchgeschnitten! Wir können dort nicht auf die Straße gehen, protestieren und unsere Meinung öffentlich kundtun! Danke an alle, die heute ihre Stimme erhoben haben und auf die Straße gegangen sind!“, sagt der Mann und verschwindet mit einem fröhlichen Grinsen wieder vom Rednerpult.
Knock-Out in der ersten Runde. Mit drei Sätzen. Der Knock-Out für jeden Kritiker, Zweifler, Pessimisten, Miesepeter. Wäre dies ein Boxkampf, Boris Becker und Gerhard Mayer-Vorfelder hätten vor Wut gepfiffen, stehend und mit zwei Fingern im Mund! Meine Freunde: Brot und Spiele sind vorbei. Das Römische Reich beginnt zu wackeln.
Wer noch nicht ganz verstanden hat, wogegen oder wofür eigentlich protestiert wird: Es spielt überhaupt keine Rolle. Die Menschen protestieren, weil sie protestieren können. Weil sie das Recht haben, zu protestieren. Und das ist gut so. Denn…
Mikrofon und MC `s sind nicht zu trennen wie Religionen und Krieg.
Da läuft was schief…
Ja wir und das Mic sind nicht zu trennen wie Nike und Kinderarbeit.
Irgendwas stimmt hier nicht…
Der Stift und das Blatt sind nicht zu trennen so wie Willkür und Macht.
Da läuft was schief…
Wir und dope Beats sind nicht zu trennen wie Lügen und Politik.
Irgendwas stimmt hier nicht! (Blumentopf – da läuft was schief)
Sechs Stunden vorher sind wir auf dem Weg von Santiago de Compostela nach Vigo, der größten Stadt Galiziens, und sitzen im Auto eines Journalisten der Zeitung „La Voz de Galicia“. „In der Form kann und wird das aktuelle System nicht weiter bestehen können. Ich kann euch nicht sagen, was passiert. Aber irgendetwas wird passieren.“
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Mautstation. Blauer Himmel, Sonnenschein. Drei Helikopter fliegen über unseren Köpfen hinweg und löschen einige Kilometer entfernt einen Waldbrand. Sieh an, da brennt er auch, der Baum. Seit Monaten hat es hier nicht mehr geregnet. Auch die Pflanzen warten auf einen Wandel.
Das nächste Auto hält, eine Englisch- und Deutschlehrerin. „Hoffentlich sehen wir uns später auf der Demonstration, ich werde in jedem Fall da sein!“, sagt sie. 1989 war sie zufällig in Berlin.
Vor Ort treffen wir auf die ganze Bandbreite an Altersklassen und Demo-Sprüchen, ob spitzfindig oder stumpfsinning. „Wir sind die 99%“, liest man auf vielen Pappschildern und auch in Gesichtern. Der Spiegel hat es im repräsentativen und metaphorischen Sinne wohl nicht ganz verstanden. Shits Happen.[singlepic id=2010 w=320 h=240 float=left]
Wir schlafen am Strand, ich schaffe meine ersten Meter auf der Slackline. Kein Boden unter den Füßen, die Arme haltlos in der Luft. Hmn, irgendwie bezeichnend. Generation Praktikum. Naja, vielleicht können wir unsere Zukunft auch ohne Fundament aus Beton gestalten. Ein paar Schritte bin ich schließlich schon ohne Ast vorangekommen. Irgendetwas jedenfalls muss sich ändern.
Zum Beispiel die Rückseite des Bustickets im ÖPNV von Vigo. Gutscheine für Gratisburger bei McDonalds. Sebastian Bensmann würde sagen: „Da schmeißte dem Hund halt wieder nen Knochen hin und dann hält er auch erstmal schön die Schnauze. Gib dem Pöbel was zu Fressen und Gut is.“ Selbst Käptn Blaubär musste irgendwann schmerzhaft feststellen, dass seine Feinschmeckerinsel eigentlich die Verschlingpflanze Gourmetica Insularis ist, sein übermäßiger Konsum ihn lediglich fett, träge und verwundbar gemacht hat. Blaubär wurde glücklicherweise vom Vagabundierenden Flugsaurier in letzter Sekunde gerettet. Doch wer rettet uns? Jesus? Sicherlich nicht. Vielleicht die inspirierenden Worte von Gunter Pauli. Im Hier und Jetzt jedenfalls sind es ein Argentinier und seine Freundin, die uns kurz vor der Dunkelheit an der Autobahnauffahrt einsammeln und zurück Richtung Santiago fahren: „Ich wohne schon ein paar Jahre hier, aber eine derartige Protestwelle habe ich in Spanien noch nicht erlebt. Soviele Menschen. Etwas liegt in der Luft…das konnte man gestern spüren.“[singlepic id=2009 w=320 h=240 float=right]
Etwas liegt in der Luft. Und vielleicht kommt er bald ja wirklich, der erhoffte Regen. Für die Pflanzen – und die 99%. Denn irgendwas läuft da schief.
Es könnte eine Umkleidekabine oder ein Klassenraum sein. Oder eben der Mannschaftsbus von Deportivo A Corunas C-Jugend. Sportart Fußball, versteht sich von selbst. Wir betreten ein Biotop aus Zahnspangen, jungfräulichem Testosteron und Handys mit Kamera. Ob in Deutschland oder Spanien, die Bewohner des Biotops sind stets dieselben: ein vorlauter, nach Aufmerksamkeit schreiender, für sein Alter meist zu groß geratener, pickliger Gorilla mit viel Kraft und wenig Verstand. Dazu kommen der Schüchterne, der Beobachtende, der Vollidiot und natürlich der Smarte: meist klein, clever und geheimer Dirigent des Pöbels. So auch in unserem Bus, von jeder Sorte einer. Durch das Busmikrofon chr-chr-chrrrrächzt abwechselnd völlig übersteuert der Stimmbruch des Gorillas oder talentfreier Singsang eines aufstrebenden Sternchens am spanischen Pophimmel. Nicht aus dem Radio, viel besser: mp3’s vom Handy, dicht ans Mikrofon gehalten.
Man hält es kaum aus.
Der Smarte schafft es nur kurz, Gorri und die Freisprechanlage unter Kontrolle zu kriegen. Ein herber Schlag auf den Kopf des Kleinwüchsigen genügt und schon ist die Banane wieder in der Hand des Stärkeren, der seine Eroberung stolz mit einigen „U-UU-UUU“s von den Baumwipfeln hinaus in die Weiten des Busses quiekt.
Man hält es nicht mehr aus.
Scheißegal, ob Lars noch nie vor Publikum Gitarre gespielt hat, der richtige Moment war genau jetzt. Vielleicht nicht der richtige, aber der Notwendige. Dem schier endlosen Stück Kreide auf der Tafel musste ein Ende gesetzt werden. Lars, die Gitarre! Die Gitarre! Einen gefährlichen Brand muss man mit Feuer löschen, also hol ihn endlich raus, unseren Feuerlöscher! Endlich: die Gitarre.
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Spätestens nach Tenacious D – The best Song in the World ist auch der letzte Schwelbrand um Anerkennung, Lautstärke und Stumpfsinn gelöscht. Umgeben von Handykameras traut Lars sich letztlich sogar, das verbotene Lied zu spielen. Nach Wonderwall klatscht sogar der Gorilla schrill quiekend und hohl Beifall. Als Könige verlassen wir das Biotop, reichlich gesättigt mit Props und Respekt. Tschüüüsch, Digga.
Zurück am Straßenrand. Der gemütlich pfeifende Wind macht das zuvor Gehörte schnell vergessen. Wir atmen durch. Tief. Die prall mit Weiß gefüllten Wolken streicheln die Sinne wie ein Wattebausch. Die Sonne taucht hinter den zahllosen grünen Hügeln langsam ab und hinterlässt ein Bild, fast so gut wie von Bob Ross. Zeit, schlafen zu gehen.
Die Wellen vom Innenstadtstrand hatten mich bereits in den Schlaf geschaukelt, da zwingt mich die Harnblase zum Aufstehen. Mein Rucksack ist dem Urin bereits einen Schritt voraus und hat sich verflüchtigt. Riesenkacke, irgendjemand hat mein Schneckenhaus gezockt!!
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Normalerweise suchen solche Leute nach wertvollen Dingen, Handys und Kameras zum Beispiel. Und normalerweise lassen solche Leute die wertlosen Dinge auch in der nächsten Ecke liegen, wenn sie nicht fündig werden. Und tatsächlich, unter einer gelblich flackernden Straßenlaterne hinter der nächsten Straßenecke werde ich fündig. Die Hüftschnallen meines ständigen Begleiters sind hilflos nach oben gestreckt. Wie ein auf dem Rücken liegender, nach Leben strampelnder Käfer starrt er vom Kopfsteinpflaster aus Richtung Stadthimmel. Pulli und Zahnbürste sind auf der Straße verteilt, die Schuhe im Gebüsch. Es muss ein harter Kampf gewesen sein, Rucksack gegen Dieb, David gegen Goliath, Gut gegen Böse. Nachdem ich meinen kleinen Freund samt Innereien nach und nach wieder zusammengekratzt habe, kehren wir zum Strand zurück und ich lege mich wieder hin. Diesmal wie die Ente, nicht wie das Fette Brot: Statt auf einem Auge blöd, auf einem Auge wach.
Guten Morgen, Sonnenschein!
Gitarre, Ukulele, Jonglierbälle und ein Sack voll gedumpsterter Croissants halten uns tagsüber bei Laune. Mit an Bord jetzt auch Sophia, die allein am Strand geschlafen hatte. Stück für Stück nähern wir uns im Zickzack-Kurs unserem Ziel, Playa de las Catedrales im Norden Galiziens. Dorf für Dorf. Zeit spielt schon längst keine Rolle mehr. Wir reisen durch das Argentinien der 90er, versuchen mit einem Senegalesen illegal nach Europa einzureisen (und schaffen es!) und arbeiten als Lecheros in einer Milchfabrik. Unsere Reise endet nach dem Sonnenuntergang vorläufig neben einer Tankstelle mit Nudeln, Tomatensauce und Croissants. Der Resthunger treibt uns in eine Kleinstadtbar, Bier wird schließlich immer mit Tapas serviert.[singlepic id=2005 w=320 h=240 float=right]
Statt Tapas hat Lars jedoch nach dem ersten Schluck Estrella Galicia eine Gitarre in der Hand und ein Mikrofon vorm Gesicht. Der Barkeeper und gleichzeitiger Besitzer besteht auf eine Gesangseinlage. Zum Glück haben wir im Mannschaftsbus geprobt, das Publikum ist diesmal weitaus größer und älter. Lars geht ab. Er dreht quasi durch. Erst vor der Bar, dann hinter der Bar. Freibier bis 3 Uhr morgens. Dann schließt Porras die Bar und fährt uns die letzten 1,5 Stunden an die Küste. Münder, groß wie ein Scheunentor. Unsere Gesichter tun vor freudiger Fassungslosigkeit fast weh. Mit einer Flasche Wein und dem Geräusch des Atlantiks berauschen wir uns am Moment und schlafen ein.
Aufwachen, Staunen. Steilklippen und saftgrüne Wiesen. Ein Asterix- und Obelix-Comic in Perfektion. Baden gehen.
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Und so lagen wir da, von den Wellen ausgespuckt wie ein zähes Kaugummi. Umgeben von nichts außer Sand und Salzwasser. Wartend auf den Stiefel, dessen Sohle uns aufliest und zum nächsten Zufall trägt.
Club of Roam – Autostop! e.V. is a non-profit organisation promoting transcultural exchange and traveling by thumb.
The Club of Roam – Autostop! e.V. is supporting the non-profit and independent aid organization Cadus e.V. !
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