Testfahrt nach Österreich

Da steh ich also… und der Plan steht auch noch heute in Kempten anzukommen. Es ist kurz nach 9 Uhr, der Schnee fliegt mir um die Ohren, in meinen Ohren noch Kai’s Spruch: „Ich brauche kein Schild!“ Soweit –  so gut! Der Spot in Hamburg-Stellingen gen Süden versprach jedoch  mehr als er hielt. Nach 50 min Wartezeit erkannte ich das sinnlose Unterfangen mein Glück dort weiter zu strapazieren. Sollte hier heute also nicht so sein. Also auf auf quer durch Hamburg zu der klassischen Abschussrampe gen Süden. Stillhorn. Nachdem ich 60 Sekunden die Stillhorner Raststättenidylle genoss, war es dann auch genug und ich konnte mit dem ersten Lift bis nach Kassel fahren. Der Temperaturumschwung auf 12 Grad und Sonne pur bedeutete Frühstück draussen bei der Luftstation der Tankstelle. Gut gestärkt gings dann mit einer österreichisch-isländisch-ungarischen-Kleintheatergruppe im VW-Bully weiter. „Der hat jetzt 640000km auf dem Tacho. Wir fahren 3000 in der Woche rundrum. In Kempten kommen wir vorbei – lassen wir dich raus!“ Ja geil, 2 Lifts von Hamburg nach Kempten, das klingt ja fast schon zu gut!! Gut gelaunt fuhren wir alle weiter bis sich plötzlich der Innenraum des Bullys langsam mit dichtem Rauch füllte. Der Motor röhrte, rauchte und pfiff, arbeiten wollte er nicht mehr, wir rollten dann von der mittlerweile im völligen Nebel stehenden Autobahn auf einen Parkplatz wo einstimmig entschieden wurde: „hier geht mal gar nichts mehr!“ Der österreichische ADAC wurde angefunkt, danach der deutsche, danach dann die Gewissheit ne Ewigkeit auf dem mit Müll und Kot übersäten Parkplatz zu stehen. Immerhin scheint die Sonne!!!

Während sich der Isländer den Bully ansah und lachte, organisierten mir die zwei Damen der Kleingruppe auf dem Parkplatz einen Lift – ohne das ich irgendwas gesagt hätte. Sie seien ja selbst getrampt und wollten damals auch immer vorankommen. Top, sowas hab ich auch noch nie erlebt. Also gings für mich fix weiter Richtung Würzburg – und ich hoffe für die 3, dass der ADAC sich ein wenig beeilt hat. Ab Würzburg versuchte ich mich zwangsweise in Tankstellenhopping. Ohrenbach, Ellwanger Berge, Lonetal, Illertal – alle nahm ich mit. Die Zeit schritt voran und langsam dämmerte es. Als ich gegen 21 Uhr am Allgäuer Tor stand, war es stockduster, die Temperatur ist auch wieder in den Minusbereich gefallen, die Tankstelle war so gut wie leer. Und es waren noch 2 Tramper dort. Ich bereitete mich innerlich also schonmal auf eine gemütliche Nacht im Schlafsack vor. Die beiden waren auf der Walz – waren lustige Gesellen und wir vertrieben uns die Zeit mit blödem Gerede. Ein Auto kam, die beiden saßen drin, stand ich also wieder alleine. Ein kurzer Klönschnack mit dem Tankstellenwart, 3-4 weitere Autos und es herrschte wieder Ruhe im schönen Süden. Mein Glück kam mit dem letzten Auto. Nachdem ich die beiden fast verpasst hatte und sie schon angefahren waren, befand ich mich plötzlich im Auto. Herrlich! Sie führen nach Obersdorf und natürlich würden sie in Kempten vorbeifahren – Umweg hin oder her. So könnten sie ihrer Tochter mal erzählen, dass sie nen Tramper direkt vor die Haustür an sein Ziel gebracht haben. Hehe, sehr genial!

Also kamen wir alle gut gelaunt in Kempten an, ich bedankte mich, vergaß meine Handschuhe im Auto, klingelte bei der Freundin von einem Kumpel wo ich übernachten konnte und war einfach zufrieden!! Bei bestem Wetter und bester Laune kam ich dann am nächsten Tag in Österreich im Kleinwalsertal in Hirschegg an, wo dann die 2-wöchige Uniexkursion beginnen konnte!

Fazit des Trainings: Immerhin angekommen, Tankstellenhopping vermieden, Leistung ist aber steigerungsfähig…

Hauke von (Ex-)KiBeT

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